Vorschau
Das Ensemble von Theater SpielArt e.V. konnte in der vergangenen Spielzeit 2018 mit seinen beiden nieder-deutschen Produktionen die Vorstellungsanzahl und damit die Präsenz in der Region um 100% auf 18 Aufführungen steigern!
In der Spielzeit 2019 werden wir unsere erfolgreiche Schauspielproduktion NACHT, MUDDER als Wiederaufnahme weiterhin auf dem Spielplan haben und unsere Komödienproduktion gleich zweisprachig produzieren, um unser Publikum an die niederdeutsche Sprache heranzuführen und ihm einen direkten Vergleich bieten zu können.
Bereits 2015 hatten wir mit Erfolg im Rahmen der Diebskomödie De Biberpelz zweisprachig gearbeitet, damals noch im THEATER AUF DEM FLETT. An diese Tradition knüpfen wir jetzt an. Die eigens für Theater SpielArt e.V. geschaffene Bearbeitung des berühmten Komödienstoffes Der vermeintlich Kranke von Jean Baptiste Molière steht auf dem Spielplan!
Dieses Theaterevent der besonderen Art werden wir im Rahmen unserer Gastspieltournee im Herbst 2019 in Zusammenarbeit mit der Burggesellschaft Bederkesa e.V. unserem Publikum in Niedersachsen präsentieren. An zwei aufeinander folgenden Tagen wird die hoch- & die niederdeutsche Spielfassung der Komödie Der vermeintlich Kranke / Von’t Lief un von de Leev im Festsaal auf Burg Bederkesa und im Renaissancesaal auf Schloss Erbhof zu Thedinghausen zu sehen sein.
Durch die Zweisprachigkeit der Produktion eröffnet sich uns auch die einmalige Chance, im Juli 2019 mit unseren Kooperationspartnern in Rheinland-Pfalz ein Bundesland übergreifendes Freilichttheaterprojekt FTAlken 2019 durchzuführen, das wir im Rahmen unseres ehrenamtlich geleisteten Engagements realisieren werden.
Der vermeintlich Kranke ist eines der berühmtesten Theaterstücke von Jean Baptiste Molière und zugleich sein letztes Werk. Die Komödie in drei Akten wurde am 10. Februar 1673 uraufgeführt. Die Rolle des Titelhelden spielte der Dichter selbst. Doch bereits bei der vierten Vorstellung, am 17. Februar 1673, erlitt er einen Blutsturz und verstarb, noch in seinem Kostüm, nur wenige Stunden später.
Geblieben ist der Nachwelt ein Stoff, dessen Thematik im Laufe der Jahrhunderte nichts an Prägnanz und Brisanz eingebüßt hat, im Gegenteil, sie erscheint uns angesichts der Götter in Weiß, der Machenschaften der Pharmaindustrie und unseres Gesundheitssystems aktueller denn je. Weit mehr als nur ein Zeitzeugnis offenbart sich uns in Molières Bühnencharakter; Menschlich-Allzumenschliches spielt sich vor unseren Augen ab. Leidensfähigkeit auf dem Prüfstand und ohne Frage aktuell, allzu aktuell kommt die Inszenierung daher, wollen wir es doch allzu oft nicht wahrhaben, was uns im Innersten bewegt und umtreibt. Ein besonderes Vergnügen in einer Zeitlosigkeit und Trefflichkeit, wie es nur ein Meister seines Fachs wie Molière zu Papier bringen konnte! Die Götter in Weiß, die Schulmedizin im Besonderen, die Quacksalber und Pillendreher haben ihr Opfer gefunden: Hubert, ein Hypochonder vor dem Herrn, dessen Leben nur um sich selbst, seine egomanischen und bisweilen egozentrischen Eingebungen und Ängste kreist. Es ist Molières Abrechnung mit den Medizinern und den Praktiken der Schulmedizin seiner Zeit, verstarb er doch selbst auf den Brettern, die für uns die Welt bedeuten. In einer eigens für den Spielbetrieb von Theater SpielArt e.V. erarbeiteten Bühnenfassung präsentieren wir unserem Publikum diesen zeitlosen Komödienstoff!
Unsere innovative Kultur- & Theaterarbeit wird gefördert vom Landschaftsverband Stade e.V., verschiedenen Landkreisen wie Cuxhaven und regionalen Geldinstituten.